Bewegung als Lebenselixier: Wie du die Gesundheit deines Hundes aktiv förderst

Zusammengefasst von Anja Schirwinski
Seit meine Hündin Frida mit fünf Monaten aus einem rumänischen Shelter zu mir kam, beschäftige ich mich intensiv mit Hundethemen - von Alltagstraining bis Verhaltensbesonderheiten. Viele der Fragen, die in Podcasts besprochen werden, kenne ich aus unserer gemeinsamen Erfahrung nur zu gut. Deshalb fasse ich hier die für mich interessantesten Podcastfolgen zusammen und ergänze sie mit meinen eigenen Erlebnissen mit Frida. 
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In dieser Episode des Podcasts "The Petfood Family" spricht Host Jan Dießner mit Martina Flocken, einer erfahrenen Hunde-Physiotherapeutin, Naturheilkundlerin und Buchautorin von Doggie Fitness. Im Zentrum des Gesprächs steht die immense Bedeutung von Bewegung für die Hundegesundheit – von der Prävention bei jungen Hunden bis zur aktiven Unterstützung von Senioren.

Die Episode beleuchtet, wie gezieltes Training, Massagen und naturheilkundliche Ansätze den Bewegungsapparat stärken und die Lebensqualität verbessern können. Es geht um die zentrale Frage: Was kannst du als Hundehalter:in konkret tun, um deinen Hund fit und mobil zu halten, Schmerzen vorzubeugen oder bestehende Beschwerden zu lindern? Diese Folge ist eine wertvolle Ressource für alle, die die Gesundheit ihres Hundes proaktiv gestalten und insbesondere ihren älteren Vierbeinern ein aktives und glückliches Leben ermöglichen möchten.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Vorsorge ist entscheidend: Martina betont, dass proaktive Maßnahmen wie bewusstes Bewegen und gezielte Übungen das Risiko für Gelenkerkrankungen wie Arthrose oder Spondylose deutlich reduzieren oder deren Fortschreiten verlangsamen können.
  • Nicht jede Bewegung ist gleich gut: Die beste Bewegung für einen Hund ist das freie Laufen ohne Leine und Geschirr auf federnden Untergründen wie Waldboden. Sogenannte "High-Impact"-Aktivitäten mit abrupten Stopps und Sprüngen (z. B. exzessives Bällchenspielen) belasten den Körper stark und sollten vermieden oder dosiert werden.
  • Auch Senioren brauchen Training: Kurze, regelmäßige Trainingseinheiten von 5 bis 15 Minuten, drei- bis viermal pro Woche, sind ideal, um bei älteren Hunden Muskulatur, Gelenkbeweglichkeit und kognitive Fähigkeiten zu erhalten.
  • Einfachheit ist der Schlüssel zum Erfolg: Effektives Training muss nicht kompliziert sein. Grundlegende Übungen wie Positionswechsel (z. B. vom Stehen ins Sitzen) trainieren den gesamten Körper und können leicht in den Alltag integriert werden, ohne spezielles Equipment.
  • Ganzheitliche Unterstützung von innen: Naturheilkundliche Mittel wie Kräuter und Vitalpilze können die Physiotherapie sinnvoll ergänzen. Ihre Anwendung erfordert jedoch Fachwissen, um eine korrekte Dosierung und kurweise Gabe sicherzustellen.
  • Lebensqualität im Alter ist gestaltbar: Die Seniorenphase eines Hundes ist nicht das Warten auf das Ende, sondern eine Lebensphase, die aktiv und positiv gestaltet werden kann. Die psychische Komponente und die Freude am gemeinsamen Erleben sind dabei genauso wichtig wie die körperliche Fitness.
  • Du hast eine moralische Verpflichtung: Bei der Gesundheit deines Hundes solltest du nicht experimentieren. Stütze dich auf fundiertes Fachwissen und ziehe bei Unsicherheiten Expert:innen hinzu, anstatt unvalidierten Tipps zu folgen.

Prävention: Die Grundlage für ein langes, gesundes Hundeleben

Martina erklärt, dass viele Hundebesitzer:innen sich erst mit der Gesundheit des Bewegungsapparates beschäftigen, wenn bereits Probleme auftreten. Sie plädiert eindringlich für Prävention. Ein zentraler Aspekt ist das Bewusstsein dafür, welche Bewegungen förderlich und welche schädlich sind. Die ideale Bewegung für einen Hund ist laut Martina, wenn er sich „nackt“, also ohne Halsband oder Geschirr, auf einem weichen, federnden Untergrund wie Waldboden frei bewegen kann. Jedes Ausrüstungsteil, das der Hund am Körper trägt, beeinflusst seine Bewegungsmuster und schränkt ihn potenziell ein.

Als schädlich stuft sie vor allem extreme Belastungen ein. Dazu gehören Sportarten mit vielen Sprüngen, engen Wendungen und abrupten Stopps („High-Impact“). Ein klassisches Beispiel aus dem Alltag ist das wiederholte Werfen von Bällen, das eine enorme Belastung für Gelenke und Wirbelsäule darstellt. Es geht jedoch nicht darum, den Hund "in Watte zu packen", sondern ein Bewusstsein für die Belastungen zu entwickeln und Extreme zu vermeiden.

Der ältere Hund: Eine Lebensphase aktiv gestalten

Ein besonderes Herzensthema für Martina ist der Seniorhund. Sie kritisiert, dass das Alter oft nur mit dem nahenden Tod assoziiert wird, anstatt es als eine gestaltbare Lebensphase von mehreren Jahren zu sehen. Ähnlich wie bei Menschen kann gezielte Aktivität den Alterungsprozess verlangsamen. Durch regelmäßiges, angepasstes Training können Muskelabbau, Gelenksteifheit und der Verlust von Nervenfunktionen verzögert werden. Dies wirkt sich nicht nur physisch, sondern auch kognitiv positiv aus: Ein Hund, der geistig gefordert wird, bleibt länger fit im Kopf.

Martina ermutigt dazu, die Perspektive zu wechseln: Anstatt zu vergleichen, was der Hund früher konnte, sollte man sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren und die gemeinsamen Momente wertschätzen. Ein Hund lebt im Moment und vergleicht nicht. Die Aufgabe des Menschen sei es, diese Zeit positiv zu begleiten und durch gezielte Unterstützung die Lebensqualität so lange wie möglich hochzuhalten.

Hundefitness und Naturheilkunde: Ein ganzheitlicher Ansatz

Für Martina schließt sich der Kreis, wenn die Unterstützung des Körpers sowohl von außen (Physiotherapie, Bewegung) als auch von innen (Naturheilkunde) erfolgt. Sie ist eine große Befürworterin von Kräutern und Vitalpilzen, um den Körper bei verschiedenen Erkrankungen zu unterstützen. Diese natürlichen Mittel können laut Martina eine wertvolle Ergänzung zur Schulmedizin sein, ersetzen diese aber nicht. Sie betont die gute Zusammenarbeit mit Tierärzt:innen, die für solche komplementären Ansätze offen sind.

Vitalpilze, die in der traditionellen chinesischen Medizin seit Jahrtausenden verwendet werden, können beispielsweise bei Niereninsuffizienz oder in der Krebstherapie unterstützend wirken. Anders als viele Kräuter, die kurweise gegeben werden sollten, um einen Gewöhnungseffekt zu vermeiden, können manche Vitalpilze dauerhaft verabreicht werden. Martina warnt jedoch davor, ohne fundiertes Wissen zu supplementieren. Ein planvolles Vorgehen, idealerweise in Absprache mit einer Fachperson, ist entscheidend, um Fehler wie eine jahrelange, ineffektive Gabe desselben Mittels zu vermeiden.

Praktische Schritte für den Alltag

  1. Bewegung bewusst wählen: Reduziere "High-Impact"-Aktivitäten wie wildes Balljagen. Biete stattdessen Alternativen, die den Körper weniger belasten.
  2. Freilauf ermöglichen: Schaffe so oft wie möglich sichere Gelegenheiten, in denen sich dein Hund ohne Leine und Geschirr auf natürlichem, weichem Boden bewegen kann.
  3. Fitness-Routine etablieren: Integriere drei- bis viermal pro Woche eine kurze Trainingseinheit von 5-15 Minuten. Beständigkeit ist wichtiger als die Dauer der einzelnen Einheit.
  4. Auf die Basics konzentrieren: Nutze einfache, aber hocheffektive Übungen. Dazu gehören Positionswechsel (Steh-Sitz, Sitz-Platz, Steh-Platz), das langsame Übersteigen deiner Beine oder das Drehen um die eigene Achse. Diese Übungen verbessern Körpergefühl, Koordination und Muskelkraft.
  5. Die eigene Haltung reflektieren: Achte während des Trainings auf deine eigene Körpersprache. Gib deinem Hund genug Raum und klare Signale, um die Übungen korrekt auszuführen.
  6. Geduldig und positiv bleiben: Hole deinen Hund dort ab, wo er steht. Jede Übung muss nicht perfekt oder spektakulär sein, um wirkungsvoll zu sein. Die gemeinsame, fokussierte Zeit stärkt zudem eure Bindung.
  7. Fachwissen nutzen: Wenn du unsicher bist oder deinen Hund gezielt bei chronischen Erkrankungen unterstützen möchtest, ziehe Expert:innen wie Hundephysiotherapeut:innen oder Tierheilpraktiker:innen hinzu.

📌 Themen und Herausforderungen

Hinweis: Diese Zusammenfassung wurde mit Hilfe von KI aus dem Transkript der Podcast-Episode generiert.
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