Die richtige Betreuung für deinen Hund finden - von Huta bis Nachbarschaftshilfe

Zusammengefasst von Anja Schirwinski
Seit meine Hündin Frida mit fünf Monaten aus einem rumänischen Shelter zu mir kam, beschäftige ich mich intensiv mit Hundethemen - von Alltagstraining bis Verhaltensbesonderheiten. Viele der Fragen, die in Podcasts besprochen werden, kenne ich aus unserer gemeinsamen Erfahrung nur zu gut. Deshalb fasse ich hier die für mich interessantesten Podcastfolgen zusammen und ergänze sie mit meinen eigenen Erlebnissen mit Frida. 
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In dieser Episode diskutieren die Hosts Sami und Nicole das wichtige und oft emotionale Thema der Hundebetreuung. Sie beleuchten die verschiedenen Möglichkeiten, die Hundebesitzer:innen haben, wenn sie ihren Vierbeiner nicht selbst betreuen können - sei es für den Arbeitsalltag, einen Urlaub oder andere Verpflichtungen.

Die zentralen Fragen der Folge sind: Welche Betreuungsform ist die richtige für meinen Hund und mich? Woran erkenne ich eine qualitativ hochwertige Einrichtung? Und welche Alternativen gibt es zu professionellen Diensten? Die Episode bietet einen umfassenden Überblick über Hundetagesstätten (Hutas), Pensionen, Dog Walker sowie private Arrangements und gibt wertvolle Tipps für die Entscheidungsfindung.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Frühzeitige Planung ist entscheidend: Gute Hundepensionen und Tagesstätten sind oft schon ein halbes Jahr im Voraus ausgebucht, besonders in den Ferienzeiten. Eine rechtzeitige Suche und Reservierung ist daher unerlässlich.
  • Achte auf offizielle Genehmigungen: Professionelle Betreuungseinrichtungen in Deutschland benötigen eine behördliche Genehmigung (nach §11 Tierschutzgesetz), die vom zuständigen Veterinäramt erteilt und geprüft wird. Dies ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal.
  • Eingewöhnung ist ein Muss: Seriöse Anbieter bestehen auf Probetagen oder einem Probe-Wochenende. So können sie und du beurteilen, ob der Hund mit der Situation, der Gruppe und der Trennung zurechtkommt.
  • Das Verhalten deines Hundes ist der beste Indikator: Ein gutes Zeichen ist, wenn dein Hund sich freut, zur Betreuung zu kommen, und entspannt wirkt. Zeigt er hingegen starken Stress oder versucht auszubrechen, ist die gewählte Betreuungsform möglicherweise nicht die richtige für ihn.
  • Betreuungskosten sind ein relevanter Faktor: Professionelle Betreuung ist mit Kosten verbunden, die du bei der Anschaffung eines Hundes einplanen solltest. Sami und Nicole schätzen die Preise für eine Übernachtung auf 30 bis 80 Euro.
  • Private Netzwerke sind Gold wert: Betreuung durch vertraute Freunde, Familie oder Nachbarn ist oft eine stressfreie und liebevolle Alternative, besonders für sensible Hunde.
  • Nicht jeder Hund passt in jedes Modell: Ein Hund, der in einer großen Gruppe einer Huta überfordert ist, fühlt sich vielleicht bei einem Dog Walker in einer kleineren, festen Gruppe oder in einer 1:1-Betreuung wohler.

Professionelle Betreuungsmodelle im Überblick

Sami und Nicole stellen die drei gängigsten professionellen Betreuungsformen vor und erläutern deren Merkmale.

Hundetagesstätte (Huta): Hier werden Hunde tagsüber, oft während die Besitzer:innen arbeiten, in einer Gruppe betreut. Sami beschreibt gut geführte Hutas als Orte mit einer klaren Tagesstruktur, die sowohl Freilauf und Spiel als auch erzwungene Ruhephasen (z. B. Mittagsruhe) umfasst. Die Hunde interagieren in sozialen Gruppen, was für viele eine Bereicherung darstellt. Inzwischen ist der Markt laut Sami sehr professionalisiert.

Hundepension: Dies ist die klassische Option für längere Abwesenheiten wie Urlaube. Viele Hutas bieten zusätzlich Pensionsplätze an, was den Vorteil hat, dass der Hund die Umgebung und die Betreuer:innen bereits kennt. Die Qualität kann stark variieren, von familiärer Integration bis hin zu separaten Unterbringungen.

Dog Walker: Professionelle Dog Walker holen Hunde (oft von zu Hause) ab und gehen mit ihnen in einer festen Gruppe für mehrere Stunden spazieren. Sami hebt hervor, wie strukturiert und gut organisiert viele Dog Walker arbeiten, von sicheren Transportboxen im Auto bis hin zur beeindruckenden Gruppendynamik. Manche Dog Walker bieten ebenfalls eine Ferienbetreuung an, was Sami als „Sechser im Lotto“ bezeichnet, da der Hund die Person und die Gruppe bereits bestens kennt.

Qualitätsmerkmale einer guten Betreuung

Die Auswahl einer passenden Betreuung ist eine große Vertrauenssache. Sami betont mehrere Kriterien, an denen du eine gute Einrichtung erkennen kannst:

  • Behördliche Genehmigung: In Deutschland muss jede gewerbliche Hundebetreuung vom Veterinäramt abgenommen sein. Dies stellt sicher, dass grundlegende Tierschutzstandards, wie ein angemessener Betreuungsschlüssel (Anzahl der Hunde pro Betreuer:in) und geeignete Räumlichkeiten (z. B. Quarantänemöglichkeiten), erfüllt werden.
  • Transparenz: Auch wenn viele Einrichtungen Besitzer:innen nicht direkt in die laufende Hundegruppe lassen, um Unruhe zu vermeiden, sollten sie Besichtigungstermine anbieten, bei denen du dir die Anlage in Ruhe ansehen kannst.
  • Nächtliche Betreuung: Sami persönlich bevorzugt Pensionen, in denen auch nachts eine Person vor Ort ist und nicht nur per Kamera überwacht wird, um im Notfall sofort eingreifen zu können.
  • Ehrlichkeit: Eine gute Einrichtung wird dir offen sagen, wenn sich dein Hund nicht wohlfühlt. Nicole und Sami erklären, dass manche Hunde mit dem Stress in einer großen Gruppe nicht klarkommen, was sich durch Ausbruchsversuche oder ständiges Heulen zeigen kann. In so einem Fall ist es wichtig, gemeinsam nach einer besseren Lösung zu suchen.
  • Vertragliche Absicherung: Professionelle Anbieter arbeiten mit Verträgen und klären Haftungsfragen. Eine eigene Hundehalter-Haftpflichtversicherung ist für dich als Besitzer:in ohnehin unerlässlich.

Private und alternative Betreuungsformen

Neben den professionellen Diensten gibt es viele private Lösungen, die oft eine sehr persönliche und für den Hund angenehme Alternative darstellen.

Nicole berichtet, dass sie ihre Hunde bei Freunden unterbringt, wo diese sich sehr wohlfühlen. Dies erfordert großes Vertrauen und eine gute Beziehung. Weitere im Gespräch genannte Optionen sind:

  • Familie, Nachbarn und Freunde: Das direkte soziale Umfeld ist oft die erste Anlaufstelle. Eine gute Nachbarschaftspflege kann hier sehr hilfreich sein.
  • House-Sitting: Jemand wohnt während deiner Abwesenheit in deinem Haus und kümmert sich um die Tiere. Sami erwähnt diese Option im Zusammenhang mit der Versorgung seiner Katzen.
  • "Dog Sharing": In Städten gibt es Modelle, bei denen sich mehrere Personen einen Hund "teilen". Sami nennt das Beispiel einer Nachbarin, die sich den Hund mit der Besitzerin teilt, was für beide Seiten Vorteile hat. Plattformen wie nebenan.de können hierfür eine Anlaufstelle sein.
  • Rentner:innen oder Personen mit viel Zeit: Manchmal findet sich in der Nachbarschaft jemand, der sich freut, regelmäßig Zeit mit einem Hund zu verbringen.

Der richtige Zeitpunkt: Wann und wie gewöhne ich meinen Hund ein?

Ein zentraler Punkt der Diskussion ist, ab wann ein Hund fremdbetreut werden sollte. Sami äußert Bedenken gegenüber Anfragen von zukünftigen Welpenbesitzer:innen, die planen, den Hund von Anfang an fünf Tage die Woche in einer Huta unterzubringen. Er vertritt die Meinung, dass ein Hund erst einmal in seiner Familie ankommen und eine stabile Bindung aufbauen sollte. Er empfiehlt ein Alter von etwa einem halben Jahr, bevor man über eine regelmäßige Fremdbetreuung nachdenkt. Eine frühe und schrittweise Eingewöhnung ist jedoch sinnvoll, wenn eine Betreuung absehbar notwendig wird.

Das eigene Bauchgefühl und das Verhalten des Hundes sind laut den Hosts entscheidend. Fährt der Hund freudig zur Betreuung und ignoriert einen beim Abholen fast, wie Nicole es von ihren Hunden kennt, ist das ein hervorragendes Zeichen. Ein schlechtes Gewissen bei der Abgabe überträgt sich oft auf den Hund und sollte vermieden werden, wenn man von der Qualität der Betreuung überzeugt ist.

Praktische Schritte zur Auswahl der richtigen Betreuung

  1. Frühzeitig planen: Beginne deine Suche Monate im Voraus, insbesondere für Ferienzeiten. Erstelle eine Liste potenzieller Betreuungen in deiner Umgebung.
  2. Qualifikationen prüfen: Frage gezielt nach der behördlichen Genehmigung nach §11 Tierschutzgesetz und der Prüfung durch den Amtstierarzt.
  3. Besichtigungstermin vereinbaren: Mache dir vor Ort ein eigenes Bild von den Räumlichkeiten, der Sauberkeit, der Atmosphäre und dem Personal.
  4. Probetage durchführen: Nutze die Möglichkeit von Probetagen oder einem Probe-Wochenende, um zu testen, wie dein Hund auf die neue Umgebung und die Gruppe reagiert.
  5. Offenes Gespräch führen: Sprich mit den Betreiber:innen über die Bedürfnisse und eventuellen Eigenheiten deines Hundes. Frage aktiv nach, wie sich dein Hund während deiner Abwesenheit verhält.
  6. Vertragliches klären: Stelle sicher, dass ein Betreuungsvertrag vorliegt und alle versicherungstechnischen Fragen (deine und die Haftpflicht des Betreibers) geklärt sind.
  7. Alternativen im Umfeld erkunden: Denke auch über private Netzwerke nach. Sprich mit Nachbarn, Freunden oder nutze lokale Online-Plattformen, um Betreuungsoptionen zu finden.

📌 Themen und Herausforderungen

Hinweis: Diese Zusammenfassung wurde mit Hilfe von KI aus dem Transkript der Podcast-Episode generiert.
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