Podcast Furminant zu Gast beim Welpentrainer

Zusammengefasst von Anja Schirwinski
Seit meine Hündin Frida mit fünf Monaten aus einem rumänischen Shelter zu mir kam, beschäftige ich mich intensiv mit Hundethemen - von Alltagstraining bis Verhaltensbesonderheiten. Viele der Fragen, die in Podcasts besprochen werden, kenne ich aus unserer gemeinsamen Erfahrung nur zu gut. Deshalb fasse ich hier die für mich interessantesten Podcastfolgen zusammen und ergänze sie mit meinen eigenen Erlebnissen mit Frida. 
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In dieser Episode des „Der Welpentrainer Podcast“ begrüßen die Hosts André Vogt und Eva Birkenholz die Hundetrainer:innen Johanna und Alex, die gemeinsam den Podcast „Furminant“ betreiben. Das Gespräch bietet einen tiefen Einblick in die Welt zweier erfahrener Kolleg:innen, von der humorvollen Entstehungsgeschichte ihres eigenen Podcasts über die Herausforderungen beim Schreiben eines Fachbuchs bis hin zu ihren jeweiligen Spezialgebieten im Hundetraining.

Diese Episode ist besonders relevant für Hundebesitzer:innen und angehende Trainer:innen, da sie die Vielfalt und die persönlichen Aspekte des Berufs beleuchtet. Die zentrale Frage, die sich durch das Gespräch zieht, ist: Was macht die Arbeit als Hundetrainer:in wirklich aus - jenseits von Trainingsplänen und Kommandos?

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Hinter den Kulissen von „Furminant“: Johanna und Alex erklären, wie ihr Podcast-Name aus einer WhatsApp-Gruppe namens „Permanente Grandiosität“ entstand und der humorvolle Untertitel „mit Haselnusslikör“ aus einer spontanen Idee während eines Instagram-Livestreams geboren wurde.
  • Vielfältige Spezialisierungen: Die Episode zeigt die unterschiedlichen Schwerpunkte der Trainer:innen. Alex ist Experte für Ausdrucksverhalten von Hunden, während Johanna sich auf Tierschutzhunde und komplexe Fälle spezialisiert hat. Die Hosts André und Eva ergänzen das Spektrum.
  • Die Realität des Bücherschreibens: Die Gäste berichten von den Herausforderungen bei der Entstehung ihres Buches „Hunde erziehen ohne schimpfen“. Sie erklären, dass der Titel missverstanden werden kann und ihre Philosophie eines planvollen, fairen Trainings nicht vollständig widerspiegelt.
  • Der Trainer-Beruf im Privatleben: Ein zentrales Thema ist die Schwierigkeit, im Privaten abzuschalten. Alle vier Trainer:innen teilen persönliche und oft kuriose Anekdoten darüber, wie sie in unpassenden Momenten um professionellen Rat gebeten werden.
  • Die Basis einer guten Zusammenarbeit: Die Chemie zwischen Johanna und Alex basiert laut ihrer Aussage auf gegenseitigem Verständnis, einer ähnlichen Arbeitsweise und viel Humor.
  • Fokus auf den Menschen: Alex betont, dass er privat nicht ständig von Hunden umgeben sein muss und seine Arbeit sich ebenso stark auf die Menschen wie auf die Tiere konzentriert.

Die Entstehungsgeschichte des Podcasts „Furminant“

Auf die Frage nach dem Ursprung ihres Podcast-Namens erzählen Johanna und Alex eine mehrstufige Geschichte. Johanna erklärt, dass sie vor einigen Jahren eine WhatsApp-Gruppe für ein gemeinsames Online-Workshop-Projekt mit Kolleginnen gründete und diese spontan „Permanente Grandiosität“ nannte. Daraus entwickelte sich der Name für ihre Workshops. Ihr Podcast startete zunächst unter dem Namen „Loben, loben, loben“, eine Catchphrase aus ihrem Training. Alex merkt an, dass dieser Name oft missverstanden wurde und sie, ähnlich wie ihr Kollege Mustafa von der „Positive Dog Academy“, fälschlicherweise in die Ecke des rein positiven Trainings gedrängt wurden. Um diese Fehlinterpretation zu vermeiden, benannten sie den Podcast schließlich in „Furminant“ um, eine Kurzform von „Permanente Grandiosität“.

Der humorvolle Zusatz „mit Haselnusslikör“ entstand, wie Johanna berichtet, während eines Instagram-Livestreams, bei dem sie Haselnusslikör trank. Alex machte den Likör zur Bedingung für den Start des gemeinsamen Podcasts. Inzwischen ist der Alkohol aus den Aufnahmen verschwunden, da er nicht mehr zeitgemäß sei und Johanna zwischenzeitlich schwanger war.

Vorstellung der Experten: Johanna und Alex

Johanna arbeitet seit rund zehn Jahren als Hundetrainerin. Ursprünglich aus Hamburg, ist sie vor zwei Jahren nach Niedersachsen gezogen. Durch den Umzug veränderte sich ihr Klientel von typischen Stadthunden wie Aussies zu einem größeren Anteil an Schäferhunden und Malinois. Ihr beruflicher Schwerpunkt liegt stark im Tierschutz. Sie ist als Pflegestelle für Hunde in Not aktiv, arbeitet in Tierheimen zur Verhaltenseinschätzung und betreut oft Fälle, bei denen „das Kind schon in den Brunnen gefallen ist“. Aktuell lebt sie mit fünf eigenen und zwei Pflegehunden zusammen.

Alex ist seit 2013/2014 als Hundetrainer in Wuppertal tätig. Sein Weg in den Beruf begann klassisch mit einem eigenen problematischen Hund. Sein Spezialgebiet ist das Ausdrucksverhalten von Hunden, für das er eine große Leidenschaft entwickelte. Er begann, seinen Hund intensiv zu fotografieren und zu filmen, um sein Verhalten besser zu verstehen und es anderen Menschen zu vermitteln. Heute betreibt er eine Videoplattform und leitet ein Team, weshalb seine Arbeit nach eigener Schätzung zu 80 % aus Schreibtisch- und 20 % aus praktischer Trainingsarbeit besteht. Er lebt mit zwei eigenen Hunden und einem Pflegehund.

Ein Buchprojekt mit Hürden: „Hunde erziehen ohne schimpfen“

Johanna und Alex sind Co-Autoren des Buches „Hunde erziehen ohne schimpfen“. Alex erzählt, dass sie die Anfrage des Verlags zunächst mehrfach ablehnten, da sie den Titel als unpassend für ihre Trainingsphilosophie empfanden. Sie einigten sich schließlich darauf, „Schimpfen“ im Buch als eine unkontrollierte, emotionale Reaktion zu definieren, die entsteht, wenn sich Frust aufstaut – im Gegensatz zu einem planvollen und fairen Training. Unter dieser Prämisse schrieben sie den Ratgeber, der sich vor allem an Ersthundehalter:innen richtet.

Beide berichten von den anstrengenden Seiten des Schreibprozesses, insbesondere von den redaktionellen Anforderungen wie dem Füllen von Textlücken mit exakten Zeichenzahlen. Johanna kritisiert rückblickend, dass ein anderer Titel und ein anderes Cover dem inhaltlich wertvollen Buch besser gestanden hätten. Alex ergänzt, dass durch den Zeitdruck am Ende sogar ein inhaltlicher Fehler im Buch verblieb: Ein Bild zum Thema Ausdrucksverhalten wurde falsch zugeordnet.

Spezialgebiete und Leidenschaften im Hundetraining

Die Diskussion zeigt die unterschiedlichen Leidenschaften der vier anwesenden Trainer:innen. Alex' Steckenpferd ist das Ausdrucksverhalten, das er durch detaillierte Videoanalysen vermittelt. Johanna widmet sich mit Herzblut Hunden aus dem Tierschutz, die oft kurz vor der Abgabe stehen oder eine letzte Chance benötigen. Sie bedauert manchmal, kaum noch mit Welpen oder unbelasteten Junghunden zu arbeiten.

Demgegenüber steht Eva, die ihre Leidenschaft genau darin gefunden hat: Sie liebt die Arbeit mit pubertierenden Junghunden und schätzt es, deren Halter:innen in dieser herausfordernden Phase zu unterstützen. André definiert seine Kernkompetenz im Bereich der Mensch-Hund-Kommunikation. Ihm geht es weniger um das Konditionieren von Signalen als um das Thema Akzeptanz und wie Menschen lernen, ihre Hunde durch Körpersprache und klares Auftreten fair zu führen.

Die private Seite des Berufs: Wenn der Job zum ständigen Begleiter wird

Ein wiederkehrendes Thema im Gespräch ist die Herausforderung, als Hundetrainer:in im Privatleben nicht ständig im Dienst zu sein. Alle vier teilen die Erfahrung, in unpassenden Situationen um kostenlose Ratschläge gebeten zu werden. Johanna berichtet von einer Kosmetikbehandlung, bei der sie über die Hundeprobleme der Kosmetikerin aufgeklärt wurde. Eva wurde am Strand im Urlaub von einer Followerin erkannt und in ein Fachgespräch verwickelt, während sie für ihren Sohn eine Sandburg baute. Am eindrücklichsten ist die Anekdote von André, der unmittelbar vor einer Darmspiegelung unter Narkose von einer Arzthelferin auf ihren Hund angesprochen wurde. Diese Erlebnisse verdeutlichen, wie schwer es sein kann, eine Grenze zwischen Beruf und Privatleben zu ziehen.

Das Geheimnis einer erfolgreichen Zusammenarbeit

Die Kooperation von Johanna und Alex scheint von einer besonderen Dynamik geprägt zu sein. Alex beschreibt ihre Arbeitsbeziehung als harmonisch, da sie zu 98 % deckungsgleiche Ansichten hätten, sowohl beruflich als auch privat. Sie seien beide sehr großzügig und nachsichtig miteinander, wenn Termine vergessen oder Pläne kurzfristig geändert werden müssen. Ihre ähnliche, manchmal etwas chaotische Art helfe dabei, dass es nie zu ernsthaften Konflikten komme. Ihr gemeinsames Motto, so Johanna, sei „Kriegen wir schon hin“. Diese entspannte und vertrauensvolle Basis ermöglicht ihnen eine produktive Zusammenarbeit, die sowohl für sie selbst als auch für ihre Zuhörer:innen unterhaltsam ist.

Hinweis: Diese Zusammenfassung wurde mit Hilfe von KI aus dem Transkript der Podcast-Episode generiert.
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