Zusammengefasst von Anja Schirwinski
Seit meine Hündin Frida mit fünf Monaten aus einem rumänischen Shelter zu mir kam, beschäftige ich mich intensiv mit Hundethemen - von Alltagstraining bis Verhaltensbesonderheiten. Viele der Fragen, die in Podcasts besprochen werden, kenne ich aus unserer gemeinsamen Erfahrung nur zu gut. Deshalb fasse ich hier die für mich interessantesten Podcastfolgen zusammen und ergänze sie mit meinen eigenen Erlebnissen mit Frida.
Mehr über das Projekt Petcaster
In dieser Episode des Podcasts mit Hundeprofi Martin Rütter und Wissenschaftsjournalistin Katharina Adick, der letzten vor der Sommerpause, dreht sich alles um das Thema Reisen mit Hund. Die Episode bietet einen umfassenden Service-Teil mit praktischen Ratschlägen für die Urlaubszeit, von Impfvorschriften über Sicherheit im Auto bis hin zu Betreuungsalternativen. Ergänzt wird dies durch das Rasseporträt des ungarischen Hütehundes Mudi und einen sehr persönlichen, emotionalen Teil, in dem Martin Rütter über den plötzlichen Tod seiner Hündin Emma spricht. Die Leitfrage der Episode ist, wie man als Hundebesitzer verantwortungsvoll und sicher verreist und welche Aspekte für das Wohl des Tieres entscheidend sind.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Vorbereitung ist alles: Vor Reisen ins EU-Ausland ist eine gültige Tollwutimpfung, die mindestens 21 Tage alt ist, zwingend erforderlich. Informiere dich zudem über länderspezifische Krankheitsrisiken und rechtliche Vorschriften wie eine eventuelle Maulkorbpflicht.
- Effektiver Parasitenschutz: Ein zuverlässiger Zeckenschutz ist auf Reisen unerlässlich, da sich die Risiken und Zeckenarten regional stark unterscheiden. Katharina Adick weist darauf hin, dass bei Spot-On-Präparaten Vorsicht geboten ist, da deren Wirkstoffe beim Baden des Hundes in Gewässer gelangen und dortige Ökosysteme schädigen können.
- Sicherheit im Auto hat Priorität: Ein Hund muss im Auto vorschriftsmäßig gesichert sein, sei es durch eine stabile, befestigte Transportbox oder ein TÜV-geprüftes Sicherheitsgeschirr. Martin Rütter warnt eindringlich vor den Gefahren ungesicherter Hunde, selbst bei geringen Geschwindigkeiten.
- Hitzefalle Auto vermeiden: Stelle sicher, dass die Klimaanlage den Hund im Heckbereich oder Kofferraum effektiv erreicht. Martin Rütter empfiehlt, die Temperatur mit einem Thermometer zu überprüfen und die hinteren Scheiben tönen zu lassen. Eine Kühlmatte sollte im Auto nicht dauerhaft genutzt werden, da der Hund ihr nicht ausweichen kann.
- Raststätten-Etikette: Lass deinen Hund an Autobahnraststätten unter keinen Umständen von der Leine. Die unmittelbare Nähe zur Fahrbahn und herumliegender Müll stellen laut Martin Rütter eine erhebliche Gefahr dar.
- Alternativen zur gemeinsamen Reise: Martin Rütter rät von den meisten Hundepensionen und -tagesstätten ab, da diese für viele Hunde extremen Stress bedeuten. Er empfiehlt stattdessen „Dog Sharing“ im Freundeskreis oder einen vertrauenswürdigen Haussitter.
- Der Mudi: Diese ungarische Hütehunderasse ist lebhaft, intelligent und baut eine extrem enge Bindung zu seinen Menschen auf. Er benötigt von Anfang an konsequentes Training, um zur Ruhe zu finden und sein bellfreudiges Verhalten zu kanalisieren.
Vorbereitungen für die Reise: Impfungen, Parasitenschutz und rechtliche Aspekte
Katharina Adick eröffnet den Thementeil mit den essenziellen Reisevorbereitungen. Sie erklärt, dass für Reisen innerhalb der EU eine gültige Tollwutimpfung die Grundvoraussetzung ist. Entscheidend sei hierbei, dass die Impfung mindestens 21 Tage vor Reiseantritt erfolgt sein muss, da der Hund sonst im Zielland in eine kostspielige Quarantäne kommen kann. Darüber hinaus sollten sich Reisende über weitere regionsspezifische Krankheiten wie Leishmaniose oder Babesiose informieren und den Hund entsprechend schützen. Ein effektiver Zeckenschutz ist dabei zentral, da auch in Deutschland verschiedene durch Zecken übertragbare Krankheiten wie Anaplasmose verbreitet sind.
Martin Rütter ergänzt, dass sich die Zeckenarten und die von ihnen ausgehenden Gefahren bereits innerhalb Deutschlands stark unterscheiden können, weshalb ein Schutz auch bei Inlandsreisen wichtig ist. Ein weiterer zentraler Punkt sind die rechtlichen Bestimmungen im Reiseland. Rütter betont, dass in einigen Ländern, wie beispielsweise in Österreich, in öffentlichen Verkehrsmitteln eine Maulkorbpflicht besteht. Er rät dringend dazu, den Hund frühzeitig und positiv an einen gut sitzenden Maulkorb zu gewöhnen, um Stress während der Reise zu vermeiden. Auch in der Deutschen Bahn gilt laut Katharina Adick für Hunde, die nicht in einer Transportbox reisen, eine Leinen- und Maulkorbpflicht.
Sicherheit und Komfort während der Autofahrt
Ein wesentlicher Teil der Diskussion widmet sich der sicheren und angenehmen Autofahrt. Ein häufig unterschätztes Problem ist die Temperatur im Heck des Fahrzeugs. Die Sprecher weisen darauf hin, dass die kühle Luft der Klimaanlage den Kofferraum oft nicht ausreichend erreicht. Martin Rütter gibt den praktischen Tipp, die tatsächliche Temperatur im Transportbereich des Hundes mit einem Thermometer zu messen. Zudem empfiehlt er, die hinteren Scheiben professionell tönen zu lassen, um die Sonneneinstrahlung zu reduzieren. Von einer dauerhaften Nutzung von Kühlmatten in der Transportbox rät er ab, da der Hund keine Möglichkeit hat, der Kälte auszuweichen, was gesundheitliche Probleme verursachen kann.
Bei Pausen an Raststätten mahnt Rütter zur äußersten Vorsicht: Hunde sollten dort immer angeleint bleiben. Die Gefahr durch den nahen Verkehr sei zu groß, und oft fressen Hunde herumliegenden Abfall, was zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Er merkt an, dass nicht jeder Hund zwingend alle zwei Stunden eine Pause benötigt; dies sei sehr individuell. Die Sicherung des Hundes während der Fahrt ist nicht verhandelbar. Ein Hund muss entweder in einer fest verankerten Transportbox oder mit einem TÜV-geprüften Sicherheitsgeschirr gesichert sein. Rütter unterstreicht dies mit einer persönlichen Anekdote über seine Hündin Mina, die bei einem leichten Auffahrunfall ungesichert durch das Auto geschleudert wurde und die Frontscheibe beschädigte, was die enormen Kräfte verdeutlicht.
Rasseporträt: Der Mudi (FCI-Standard Nr. 238)
Der Mudi ist eine mittelgroße, ungarische Hüte- und Treibunderasse, deren Ursprünge im 18. Jahrhundert liegen. Martin Rütter beschreibt ihn als einen Hund, der eine außergewöhnlich enge Bindung zu seinem Menschen aufbaut und am liebsten rund um die Uhr dabei ist. Er besitzt laut Rassebeschreibung keine jagdliche Passion und ist daher oft gut im Freilauf zu führen. Charakteristisch sind seine Stehohren, der ausdrucksvolle Kopf und das mittellange, gewellte bis gelockte Fell, das meistens schwarz ist.
Rütter charakterisiert den Mudi als sehr dynamischen und lebhaften Hund. Er betont, dass es für Halter dieser Rasse entscheidend ist, von Anfang an konsequent Ruhe und Impulskontrolle zu trainieren. Viele Besitzer machen den Fehler, aktive Hunde durch ständiges Spielen und „Affen Zucker geben“ zusätzlich aufzudrehen. Der Mudi neigt zudem dazu, beim Arbeiten und aus Aufregung viel zu bellen, was ebenfalls frühzeitig in die richtigen Bahnen gelenkt werden muss. Katharina Adick fügt hinzu, dass bei der Züchtung der beliebten Merle-Färbung Vorsicht geboten ist, da diese mit genetischen Defekten wie Taubheit und Epilepsie in Verbindung gebracht werden kann.
Ein persönlicher Abschied: Martin Rütters Trauer um Hündin Emma
In einem sehr emotionalen Monolog teilt Martin Rütter die Geschichte vom Tod seiner Hündin Emma. Er berichtet, dass die Hündin bis kurz vor ihrem Tod völlig gesund wirkte. Erst als sie über wenige Tage ruhiger wurde und eine erhöhte Atemfrequenz zeigte, suchte er seine Tierärztin auf. Eine Röntgenuntersuchung offenbarte Lungenkrebs im absoluten Endstadium. Die Prognose war niederschmetternd: Emma hatte nur noch wenige Wochen zu leben, mit dem hohen Risiko, bei einem aufplatzenden Tumor qualvoll zu ersticken.
Rütter beschreibt die schwere Entscheidung der Familie, Emma bereits am nächsten Tag einschläfern zu lassen, um ihr dieses Leid zu ersparen. Er schildert den Schock und die fehlende Zeit, sich auf den Abschied vorzubereiten. Eine Nachricht seiner Tierärztin habe ihm Trost gespendet: Emma durfte bei ihm immer so bleiben, wie sie war, und ihr Abschied sei so plötzlich und „mit einem Paukenschlag“ gekommen, wie es ihrem extremen Wesen entsprach. Rütter reflektiert, dass Emma - ein anfangs sehr schwieriger Hund - ihn als Trainer geerdet und ihm wieder Demut und Verständnis für die Herausforderungen anderer Hundehalter gelehrt habe. Er berichtet auch von der tiefen Trauer seiner zweiten Hündin Luna, die er in diesem Ausmaß nicht erwartet hätte.
Praktische Tipps für die Reise mit Hund
- Tierärztlichen Rat einholen: Besprich deine Reisepläne mit Ihrem Tierarzt. Kläre den Impfstatus (insb. Tollwut: mindestens 21 Tage alt), den passenden Parasitenschutz für die Zielregion und fülle die Reiseapotheke auf.
- Gesetze und Regeln recherchieren: Informiere dich vorab über die Einreisebestimmungen und die Gesetze am Urlaubsort (z. B. Leinen- oder Maulkorbpflicht in öffentlichen Bereichen, Hundeverbote an Stränden).
- Maulkorb-Training beginnen: Falls am Zielort oder auf der Durchreise eine Maulkorbpflicht besteht, gewöhne deinen Hund Wochen im Voraus positiv und ohne Zwang an das Tragen eines gut sitzenden Maulkorbs.
- Fahrzeug-Check durchführen: Überprüfe, ob dein Hund im Auto ausreichend gekühlt und sicher untergebracht ist. Nutze ein Thermometer für den Heckbereich und investiere in TÜV-geprüfte Sicherungssysteme.
- Pausen sicher gestalten: Halte den Hund an Raststätten und auf Parkplätzen ausnahmslos an der Leine, um Unfälle und die Aufnahme von Abfall zu verhindern.
- Nicht aufschieben: Martin Rütters "Tipp des Tages" ist, geplante Erlebnisse und Reisen mit dem Hund nicht auf die lange Bank zu schieben. Die gemeinsame Zeit ist begrenzt und wertvoll.
Diese Zusammenfassung wurde mit Hilfe von KI aus dem Transkript der Podcast-Episode generiert.